(Neumitglied)

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geändert von: Ibuki - 21.11.13, 11:42:56
Hallo Sirod,
du fragtest an anderer Stelle im Forum wo meine Resonanz ist.
Und ich will dir hier deine - auch für mich wichtige - Frage beantworten.
Wie du dich vielleicht erinnerst, hatte meine Frau während ich meinen Brief verfasste eine Zeit in Frankreich verbracht und sie war sehr enttäuscht das die Wohnung bei ihrer Wiederkehr nicht so aufgeräumt war wie sie es erwartete.
Und sie fand meine Entschuldigung das ich mich neben meiner Arbeit in der Klapsmühle auch intensiv um das Schreiben des Briefes gekümmert habe und deshalb mich nicht um alle Krümel in der Küche kümmern konnte, sehr unbefriedigend und meinte an dem Tag als ich alle Briefe verschickte, ob wir uns nicht besser trennen sollten sie wolle einen "normalen" Mann.
Ich willigte ein und bereits seit einer Woche wohnt sie nicht mehr mit mir.
Dieser Verlust ist meiner Meinung nach eine Resonanz auf meinen langen Brief, ohne diesen Brief hätte es weniger Krümel in der Küche gegeben; meine Frau hätte mehr das Gefühl gehabt respektiert zu werden und wir würden noch immer zusammen wohnen.
Mein Brief hat diese Zukunft verändert, dessen bin ich mir sehr bewusst.
Liebe Sirod,
ich kündigte in meinem Brief an am 14. November zu einem Schießtraining in meinen alten Schützenverein fahren zu wollen. Das habe ich auch getan. Aber die Tür war verschlossen. Ich fragte dann den Wirt der angrenzenden Kneipe warum denn kein Training sei, es stehe doch im Internet das die Schützenklasse heute trainiere. Der Wirt meinte, es sei mit dem Verein nicht mehr wie früher, es kommen oft nur 2 Personen zum Training, manchmal aber auch keine mehr. Der Wirt konnte sich sogar nach 25 Jahren noch an mich erinnern.
Liebe Sirod,
durch meinen Brief und die jährlichen Berichte, die ich verfassen werde, bin ich auf die Idee gekommen an diesem speziellen Tag zu meinem alten Heimatverein zurückzukehren. Das was ich dort erlebte, nämlich die Anzeichen eines Vereinssterbens, berührt mich und ich werde spätestens zu meiner Buchveröffentlichung im Jahr 2018 darauf eingehen. Dieses bewusste Miterleben eines Vereinssterbens ist meiner Meinung nach eine sehr wichtige Resonanzerfahrung.
Liebe Sirod,
eine weitere Resonanzerfahrung ist zu erfahren ob mir jemand antwortet. Keine Antwort wäre für mich auch eine wichtige Resonanzerfahrung.
Bis jetzt hat nur die Bezirksregierung Detmold zurückgeschrieben. Der Dezernent teilte mir in einem freundlich gehaltenem Brief mit, das sie mein Projekt nicht unterstützen können, mir aber viel Erfolg wünschen.
Nun sind ja auch erst 2 Wochen vergangen. Manch Angeschriebene werden sich vielleicht ähnlich äußern wie die Bezirksregierung, andere werden wohl gar nicht antworten.
Dennoch gibt es weitere Resonanzen. Denn ich kann mir nicht sicher sein. Es gibt ja auch die Möglichkeit dass eine der angeschriebenen mir Antwortet und mich einlädt damit ich einmal mein Gitarrespielen zeige.
Liebe Sirod, alleine diese theoretische Möglichkeit bewirkt in meinem Handeln etwas. Ich trainiere nun noch eine Spur intensiver einige Lieder denn ich will mich ja nirgendwo blamieren. Diese Verhaltensveränderung sehe ich auch als Resonanz auf den Brief an. Außerdem habe ich ja durch den Auszug meiner Frau auch deutlich mehr Zeit als vorher.
In meinem Brief vom 7. November geht es um das Wahrnehmen von Chancen. Deshalb habe ich auch an diesem Tag einen weiteren Brief abgeschickt. Es ist ein Revisionsantrag an die Conterganstiftung. Zavi meinte ja kürzlich ich solle mich gründlich von Kopf bis Fuß untersuchen lassen. Das habe ich getan und es sieht danach aus das ich weiterhin ein Conti sein werde, nur mit dem Unterschied, das ich wohl mehr Punkte erhalte. Ob es reichen wird um eine Schadensklasse heraufgestuft zu werden, wird sich zeigen. Am 7. November habe ich zumindest den Versuch gestartet. Aber auch eine Abweisung wäre eine Resonanz und würde mich ruhiger schlafen lassen als wenn ich es nicht versucht hätte.
Meine Nichte stand zwar nicht im offiziellen Verteiler des Briefes, hat aber dennoch einen Brief erhalten. Sie sagte mir, dass sie die erste Briefhälfte sehr berührt hätte, denn sie habe so einen Teil meiner und damit der Familiengeschichte lesen können. Die zweite Briefhälfte empfand sie als sehr provokant. Für mich ist die Meinung dieser klugen Frau ebenfalls eine wichtige Resonanz.
Von meinen Hundebekanntschaften hat sich eine Person geäußert, die zwar den Brief nicht gelesen hat, aber mich gut kennt und sich deshalb auch vorstellen kann wie ich geschrieben habe. Sie meinte, selbst wenn ich nun zigfach Ablehnungen erhalten würde, es sei nur eine Frage der Zeit bis ich auf eine wichtige positive Resonanz stoßen würde. Sie habe kürzlich eine Biographie von Walt Disney gelesen und darin wurde geschrieben das hunderte Banken ihm kein Kredit für seinen ersten Vergnügungspark geben wollten. Irgendwann aber fand sich dann doch eine Bank und sowohl die Bank als auch Disney hatten mit den Vergnügungsparks erfolg. Sie meinte, sie glaubt das es mir ähnlich ergehen würde. Dies Gespräch hatte ich heute morgen geführt und empfand es ebenfalls als eine Resonanz auf meinen Brief.
So, zum Schluss kommend, liebe Sirod, ich gehe davon aus, dass es auch Resonanzen gibt, die ich nicht erfahre. Stelle dir doch mal das Presbyterium oder die Kirchenleitung von Bielefeld vor. Die werden doch intern einiges zu besprechen haben. Auch das sind Resonanzen, die durch den Brief erzeugt sind.
Und natürlich schreibe ich nächstes Jahr über 500 Briefe. Sicherlich werden jetzt mich noch viele Entscheidungsträger in der Kirche nicht beachten. Das wird sich nächstes und übernächstes Jahr aber zunehmend ändern und vielleicht werden sie erst nächstes Jahr sich an meinem Brief erinnern, das wäre dann auch eine Resonanz.
Liebe Grüße und Danke für deine sinnvolle Frage.
Ibuki
Höre - und deine Seele wird leben.
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