(Neumitglied)

|
Fortsetzung:
Sehr geehrter Johner,
seit meiner Ohrfeige vom letzten Jahr, die durch die Aussage „Keine Priorität“ von der Kirchengemeinde Dornberg entstanden ist, habe ich als Zeichen meiner Selbstachtung sieben neue Lieder eingeübt und auch sieben Lieder auf die beiliegende CD eingespielt.
Allerdings haben es nur 4 der neuen Lieder auf diese CD geschafft, die anderen drei Lieder stammen aus früheren Lernperioden. Das letzte Lied der CD, die „Spanische Romanze“ ist übrigens das Lied mit dem ich mir vor rund 20 Jahren das Rauchen abgewöhnte; einfach indem ich stur dieses Lied wiederholte, blieb fürs Rauchen keine Zeit mehr übrig. Der Tipp aus dem Umfeld von Mutter Theresas Sterbehaus war einfach genial.
3 der Lieder, die auf der CD zu hören sind, habe ich zusammen mit meinem Gitarrenlehrer Herrn Bischoff im letzten halben Jahr im Haus der Kirche in der Markgrafenstraße erarbeitet und die anderen 4 habe ich mir, durch Studieren von Youtubevideos im Internet, beigebracht.
Mir ist klar, alle Lieder werde ich noch sehr verbessern müssen, aber alle Lieder sind es Wert Teil meines Theaterprojektes 2017 zu werden.
Übrigens habe ich immer Donnerstags (außer in den Schulferien) von 18:00 bis 18:30 im Erdgeschoss im Raum der Stille meinen Unterricht. Wenn Sie wollen, sehr geehrter Herr Johner, schauen Sie doch mal herein. Ich könnte Ihnen dann auch kurz zeigen was Kontaktjonglage beinhaltet. Ihr Büro ist ja im gleichen Haus, also - seien Sie so frei.
Sehr geehrter Herr Johner,
ein wichtiger Rat, den die Bibel uns gibt, ist es, wenn man auf eine Wange geschlagen wird, die andere hinzuhalten. Dieses tue ich nun. Sie, sehr geehrter Herr Johner sind frei über mein Ansinnen nach Unterstützung zu urteilen und dürfen dem Presbyterium der Kirchengemeinde Dornberg folgen und mein Ansinnen so abtun, wie sie es tat.
Eine Sache sollten Sie aber wissen, denn in einem Jahr werde ich einen neuen Brief schreiben und dann den aktuellen Stand des Projektes neu beschreiben.
Dieser Brief am 31. Oktober 2014 wird dann an eine größere Runde verschickt werden. Ich beabsichtige sämtliche 518 Presbyterien aller Kirchengemeinden der evangelischen Kirche von Westfalen auf mein Theater-und Musikprojekt aufmerksam zu machen.
Die oben von mir zitierte Bibelstelle „und sehet darauf dass niemand Gottes Gnade versäumt“ brauche ich nicht um zu erkennen, das dieses Vorgehen das Sinnvollste für alle ist, aber vielleicht hilft sie ja Ihnen, sehr geehrter Herr Johner, bei Ihren Überlegungen, wie Sie auf meinen Brief reagieren sollten.
Seien Sie gewiss, sollte auch von Ihrer Seite mir eine Ohrfeige entgegen-klatschen, werde ich auch daraus versuchen das Beste zu machen.
Am 31. Oktober 2015 wird dann ein Brief an einige Hundert Schulen und Ausbildungsstätten verschickt. Auch dieser Zielgruppe möchte ich mein Theater- und Musikprojekt kommunizieren.
Und am 31. Oktober 2016 möchte ich über die Grenzen der evangelischen Kirche hinauswachsen, indem meine Ideen über die Grenzen dieser Kirche verschickt werden.
Auch Medienvertreter werden nun intensiv über mein Projekt informiert.
Und dann kommt der Höhepunkt. Im Jahre 2017 möchte ich eine ca. siebenmonatige Theatertournee durchführen. Ein Jahr später werde ich dann am 7. November 2018, also genau heute in fünf Jahren, ein Buch veröffentlichen und mein Projekt einen weiteren Höhepunkt zufügen. Denkbar wäre auch nun eine CD oder eine DVD zu veröffentlichen und evtl. eine Lesereise mit Gitarrenmusik zu veranstalten.
Und im Jahre 2019 möchte ich mein Projekt mit einem letzten Brief ausklingen lassen. Sieben Jahre sind dann seit der Ohrfeige des hiesigen Presbyterium vergangen und ich möchte mich danach anderen Themen zuwenden.
Übrigens war der Reformationstag vor einer Woche für uns Conterganbetroffene ein besonderer Tag, denn an diesem Tag wurde 1972 die Conterganstiftung gegründet um uns zu helfen.
Seit diesem Tag bekommen die allermeisten von uns Geschädigten eine Entschädigungsrente; nur rund 70 spät-anerkannte Geschädigte, wie auch ich, mussten weitere 40 Jahre warten um eine Rentenzahlung zu bekommen. Nachzahlungen haben wir natürlich nicht erhalten. Ich bezeichne uns daher auch als Conterganbehinderte der 2. Klasse.
Sehr geehrter Herr Johner,
ist es vielleicht Gottes unerklärliche Wille - ich bin nun einmal das Einzige Konzertgitarre spielende und Kontakjonglierende Conterganopfer in dieser Westfälischen Kirche. Deshalb möchte ich meine Fähigkeiten auch so gut es geht allen Kirchengemeinden dieser regionalen Kirche zur Verfügung stellen.
Auch benötige ich zu meiner Kompetenzerweiterung Auftrittsmöglichkeiten. Allein deshalb bin ich dankbar, das 518 Kirchengemeinden und später, im gleichen Bezirk, hunderte Schulen Ansprechpartner für mich sind.
Sie alle sollen die bittere Wurzel sehen, die im Presbyterium in meiner Heimatgemeinde herangewachsen ist.
Es liegt nun bei Ihnen, sehr geehrter Herr Johner, zu überlegen ob, wie und in welcher Höhe Sie mein weiteres Projekt unterstützen wollen. Ich hoffe Sie fallen eine weise Entscheidung.
Damit Sie eine Vorstellung über die Höhe einer möglichen Zuwendung der evangelischen Kirchenstiftung Bielefeld entwickeln können, möchte ich Ihnen mal einige geschätzte Kosten darlegen.
Ich bekomme aufgrund der Sabbatregelung 7 Monate kein Erziehergehalt, das kostet mich alleine schon ca. 15000 Euro.
4 Jahre lang bezahle ich für den Gitarrenunterricht, ca. 2500 Euro.
Eine professionelle Gitarre + Verstärker- und Lichtsystem schätze ich auf 10- bis 20.000 Euro.
Für Porto- und Versandkosten für meine Aktionen schätze ich 4000 Euro.
Ein Fahrzeug für 7 Monate zu mieten oder zu kaufen und zu betanken etc. kostet mindestens 4000 Euro.
Manches, was ich vortrage, z.B. ein indisches Gedicht, unterliegt dem Copyright des Übersetzers, auch dafür muss ich Geld zahlen, ebenso GEMA-gebühren in erheblicher Höhe.
Spesen und Hotelkosten werden wohl ebenfalls in die Tausende gehen.
Höre - und deine Seele wird leben.
|