Hallo zusammen.
Ein Zitat aus einem aktuellen Beitrag der "FAZ"
http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/ungluecke/feuer-in-behindertenwerkstatt-eine-schwarzwaldstadt-steht-unter-schock-11973889.html
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Eine Schwarzwaldstadt steht unter Schock
...Am Dienstagmorgen sind alle 14 Brandopfer identifiziert. Zehn behinderte Frauen im Alter von 28 bis 68 Jahren sind umgekommen, drei Männer im Alter von 45 bis 68 Jahren und eine 50 Jahre alte Betreuerin der Caritas. Als das Feuer ausbrach, waren 111 Menschen in den Werkstätten. 97 Personen konnten die Feuerwehrleute retten. Von ihnen benötigten nur elf die direkte Hilfe der Feuerwehr, was dafür spricht, dass die Mitarbeiter die Rettungswege schnell finden konnten. Auch die Rollstuhlfahrer konnten über spezielle Rampen schnell ins Freie gelangen. Nicht die Flammen führten bei den 14 Menschen zum Tod, sondern offenbar die giftigen Brandgase und möglicherweise die Explosion einer Propangasflasche. Denn die Ermittler fanden am Dienstagnachmittag einen Gasofen, der Explosion und Brand verursacht haben soll. Nur in der Werkstatt im zweiten Stock, in der aus unerfindlichen Gründen die mobile Gasheizung stand, gab es Tote. Fast alle Opfer hatten noch an ihrem Arbeitsplatz gesessen oder einen ersten Anlauf zur Flucht unternommen und sich nur wenige Meter von ihrer Werkbank entfernt. Die Behinderten und ihre Betreuerin mussten sterben, weil sich das Feuer rasend schnell ausbreitete und sich dichter Rauch entwickelte.
Der Gasofen gehörte nicht in die Werkstatt
Weder die Caritas noch die Staatsanwaltschaft können sagen, wie der Gasofen in die Werkstatt kam. „Ein solcher Gasofen gehörte nicht in den Betriebsablauf, dem zuständigen Werkstattleiter hätte das auffallen müssen“, sagt ein Mitarbeiter der Caritas. Für die Werkstatt werde in jedem Jahr eine Gefährdungsanalyse gemacht, einmal im Jahr gibt es mit den Behörden eine Begehung, von einem Gasofen sei in diesem Zusammenhang nie die Rede gewesen. In den Räumen, so der Caritas-Mitarbeiter, habe es eine funktionierende Heizung gegeben, und für die handwerklichen Arbeiten sei auch kein offenes Feuer erforderlich gewesen. „Vielleicht sollte der Gasofen auf dem Weihnachtsmarkt eingesetzt werden. Wir wissen nicht, wie der da hin gekommen ist.“ Oberstaatsanwalt Peter Häberle hat ein Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Brandstiftung eingeleitet. „Die Ursache des Brandes ist in dem Gasofen zu sehen. Es kam zu einem unkontrollierten Gasaustritt. Wie das genau geschah, wissen wir nicht.“ Anhaltspunkte für eine „vorsätzliche Tatbegehung“ gebe es nicht. Ob die Aufsichtspersonen, weil sie den Gasofen duldeten, gegen Verordnungen oder Brandschutzgesetze verstießen, werde man nun prüfen. Warum die Rauchentwicklung so stark war, warum sich das Feuer trotz funktionierender Entrauchungsanlagen so schnell ausbreiten konnte, ist für die Ermittler noch rätselhaft. Das ausströmende Propangas könnte das Inferno verursacht haben.
Auf den Einbau einer Sprinkleranlage in dem Haus hatte man verzichtet. Sie ist für Behindertenwerkstätten gesetzlich auch nicht vorgeschrieben. Brandschutzfachleute sind aber der Auffassung, dass die teuren Sprinkleranlagen die Ausbreitung eines Brandes und damit auch die Rauchentwicklung am effektivsten eindämmen können. „Mit großer Sicherheit“, sagt Florian Scharrer von der auf die Zertifizierung von Brandschutzanlagen spezialisierten Kölner Firma VDS, „hätte es weniger Rauchtote gegeben, wenn dort im Schwarzwald eine Sprinkleranlage vorhanden gewesen wäre.“ So schnell, wie diese Anlagen anspringen, kann keine Feuerwehr am Brandort sein. Im Schwarzwald war die Feuerwehrmänner unglaublich schnell, dennoch kamen sie zu spät. Rechnet man Feuerwehr, Polizei, Ärzte und Mitarbeiter des DRK zusammen, dann waren an der Rettung und Brandbekämpfung am Montag 400 Menschen beteiligt. Die Polizei hat eine Sonderkommission mit 60 Beamten zusammen gestellt. Sie soll ihre Arbeit fortsetzen, bis genau recherchiert ist, wie der Gasofen in die Werkstatt kam und warum das Gas austrat..."
Grüße von der "Wilden Waltraud"