14 Tote bei Brand in Behindertenwerkstatt

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27.11.12, 07:08:28

wilde61waltraud

geändert von: wilde61waltraud - 27.11.12, 11:43:18

Hallo zusammen.


"Es ist das schlimmstmögliche Unglück.
Hilflose Menschen sind tödlicher Gefahr ausgeliefert.
Bei einem verheerendem Brand in einer Behinderteneinrichtung in Titisee-Neustadt sind mindestens 14 Menschen ums Leben gekommen, acht weitere wurden verletzt.
Unter den Opfern befinden sich nach Polizeiangaben 13 Behinderte und eine Betreuerin
."



http://www.welt.de/vermischtes/article111513099/14-Tote-bei-Brand-in-Behindertenwerkstatt-am-Titisee.html


http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/schwarzwald-brand-in-behindertenwerkstatt-in-titisee-neustadt-a-869360.html


http://www.focus.de/panorama/welt/brand-in-behindertenwerkstatt-in-titisee-neustadt-14-menschen-sterben-bei-brand-einer-behindertenwerkstatt_aid_868750.html


http://www.swr.de/nachrichten/bw/-/id=1622/nid=1622/did=10641804/11va7sq/index.html


http://www.sueddeutsche.de/panorama/titisee-neustadt-im-schwarzwald-menschen-sterben-bei-brand-in-behindertenwerkstatt-1.1533618


http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2012-11/brand-behindertenwerkstatt


Mein Mitgefühl gilt den Angehörigen und Opfern.



Grüße von der "Wilden Waltraud"

27.11.12, 09:52:13

Zimmi

Auch mein Mitgefühl gehört den Angehörigen und Opfern.

Zimmi
27.11.12, 12:31:27

Zavi

Ich war schockiert und bin sprachlos.
Auch mein Mitgefühl gehört den Opfern und Angehörigen.
27.11.12, 16:04:51

amko61

Wenn sich bestätigt, was heute im Radio gerüchteweise verbreitet wurde, dann gibt das noch einen Riesenskandal: Die Fluchtwege aus den oberen Etagen waren Treppen ohne Rollstuhlrampen...
27.11.12, 17:05:09

tomdethleff

Schrecklich und eine Tragödie.

Mein Mitgefühl den Opfern und deren Angehörige.

Tomdethleff
27.11.12, 17:14:04

sita1

geändert von: sita1 - 27.11.12, 17:15:15

Zitat von amko61:
Wenn sich bestätigt, was heute im Radio gerüchteweise verbreitet wurde, dann gibt das noch einen Riesenskandal: Die Fluchtwege aus den oberen Etagen waren Treppen ohne Rollstuhlrampen...


Hallo Amko,

mein 1. Gedanke war, als ich die Bilder sah:
eine Behindertenwerkstatt nicht behindertengerecht!!!
Da keine Rampe für Rollstuhlangewiesene Menschen!??
Diese Menschen mußten getragen werden über Treppen!??

Dann "Brandgesichert" ohne Sprenkelanlage bei Holz und/oder Chemikalien in einer Behindertenwerkstatt???

Mein Mitgefühl gilt für die Opfer und Angehörigen!
27.11.12, 17:56:00

Maren

geändert von: Maren - 27.11.12, 18:05:19

Zitat von amko61:
Wenn sich bestätigt, was heute im Radio gerüchteweise verbreitet wurde, dann gibt das noch einen Riesenskandal: Die Fluchtwege aus den oberen Etagen waren Treppen ohne Rollstuhlrampen...

Hallo Amko!

wie auch immer diese Aussage zu verstehen ist:
Man wird kaum Rollstuhlfahrer oder schwerer Gehbehinderte in den oberen Stockwerken beschäftogt haben, wenn es keine Aufzüge dorthin gegeben hat. Die Gebäude waren neu und somit gewiss ganz deutlich über dem Standard, der mir aus meinen Schulgebäuden (70ger Jahre) oder aus den hiesigen WfbMs bekannt ist. Wer sollte denn die Leute in die oberen Stockwerek schaffen und wie?

Allerdings habe ich als Junglehrerin vor vielen Jahren mal einen Brand in der Schule mitbekommen: Ich war mit meinen Schülern im 2. OG und der Brand im 1. OG. Laufende Schüler werden immer über die diversen Treppenhäuser evakuiert. Rollstuhlfahrer und schwerer Gehbhinderte benutzen - meist mit viel Hilfe der Lehrer und weiterer Kräfte (Therapie, Pflege Krankenschwestern)- die Aufzüge, diese folgen einem festgelegten Schema = linker Aufzug für das 1. OG, rechter Aufzug für das 2. OG jeweils mit aufzugführender Lehrperson. Treffpunkt an festgelegten Stellen mit Aufsichtspersonen etc.
Die Aufzüge sind in rauch- und brandgeschützten Bereichen durch im Notfall selbstschließende Schutztüren gesichert, denn normalerweise ist ja die Benutzung von Aufzügen im Brandfall untersagt - Ausnahmeregeln für Behinderteneinrichtungen und Krankenhäuser etc.
Und selbst, wenn wie damals bei uns die Konzepte und die Aufzüge teilweise versagen: Wir haben alle Schüler trotz starker, aber begrenzter Rauchentwicklung und Chaos rausbekommen.
Das Brand- und Evakuierungskonzept in BW wird kaum schlechter gewesen sein als bei uns, so wie es aus den Medien zu entnehmen ist. Der Brand muss also extrem schnell sich ausgebreitet haben und bei ebenso extremer Rauchentwicklung die Todesopfer verursacht haben.
Wenn es keine Aufzüge gegeben haben sollte, so wäre in den oberen Stockwerke gut gehfähige Menschen untergebracht gewesen - anders ist das nicht machbar.
Wenn es bei unseren Brandschutzübungen perfekt läuft, dann evakuieren wir die komplette Schule in ca. 7 min: 240 Schüler, 70 Lehrer und Therapeuten und Pflegekräfte. Die Schüler sind zu knapp 50 % so komplex behindert, dass sie nicht alleine oder nur sehr langsam die Rollis bewegen oder ihren Weg nach draußen finden können.

Die Familien der Opfer tun mir auch sehr Leid und ich hoffe, dass man die Ursachen gründlich untersucht und die Brand- und Schutzkonzepte danach entsprechend anpasst.

Schöne Grüße
Maren

P.S.: Gerade habe ich gelesen, dass ein Gasofen explodiert sei - was der nun dort zu suchen habe ist vielleicht fraglich. Aber die Toten waren sofort tot und hatten keine Chance.
Auch ist dem Bericht von einer Rampe die Rede, diese kann jedoch nur für die Überbrückung eines Halbgeschosses nützlich sein, denb sonst wird es zu steil. Rampe und Stahltreppe waren gewiss hilfreich, zumal auch die Rede davon ist, dass diemeisten der Geretteten eigenständig den Weg nach draußen gefunden haben. die wenigsten wurden von der Feuerwehr gerettet.
http://www.swr.de/nachrichten/bw/-/id=1622/vv=teaser-12/nid=1622/did=10641804/bp0h7d/index.html
27.11.12, 18:11:21

wilde61waltraud

geändert von: wilde61waltraud - 27.11.12, 18:14:33

Hallo zusammen.


Hier ein Zitat aus einem aktuellen Bericht der "Frankfurter Rundschau":

"Titisee-Neustadt –
Ausströmendes Gas und eine anschließende Verpuffung haben die tödliche Brandkatastrophe in Titisee-Neustadt verursacht. In der Behindertenwerkstatt habe sich ein Gasofen befunden, der mit einer Gasflasche verbunden war, sagte der Staatsanwalt Peter Häberle am Dienstagnachmittag. Das Gas habe sich entzündet und zu einer Verpuffung geführt. Warum das Gas austrat, ist demnach weiterhin unklar...


...Baden-Württembergs Innenminister Reinhold Gall (SPD) warnte davor, voreilige Schlüsse aus der Brandkatastrophe in Titisee-Neustadt zu ziehen. In hr-iNFO, dem Informationsradio des Hessischen Rundfunks, sagte Gall: „Ich bin manchmal verwundert darüber, wie schnell nach einem Unglück Lösungen präsentiert werden.“ Weiter sagte er: „Wir sollten uns anschauen, was ermittelt wird, und dann daraus eventuelle Lehren ziehen, wenn sie denn zu ziehen sind.“ Auch der Pflegeexperte der Union im Bundestag, Willi Zylajew, wies Forderungen nach schärferen Vorgaben zurück. „Die Brandschutzvorschriften für Pflege- und Behinderteneinrichtungen sind ausgesprochen hoch, somit absolut ausreichend und werden meist auch korrekt eingehalten“, sagte Zylajew der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Gleichwohl mahnte der CDU-Politiker im Fall des Brandes in der Werkstatt eine „sofortige und rückhaltlose“ Aufklärung an."


http://www.fr-online.de/panorama/brand-in-behindertenwerkstatt-titisee-gasheizung-als--ursache-der-katastrophe,1472782,20972496,view,asFirstTeaser.html


Grüße von der "Wilden Waltraud"

27.11.12, 18:18:24

Carbella

Auch ich schließe mich an.
@Maren : deine Aussage, in Behinderten Werkstätten und Krankenhäusern gilt die Ausnahme der Aufzugs Benutzung im Brandfall nicht, ist nicht korrekt.
Lifte dürfen keinesfalls benutzt werden!
In diesen Evakuierungs Momenten wird der Verbleib der Patienten anders geregelt. Jedes Jahr gibt es zum Üben in unserem Haus die genannte Brandschutz Unterweisung.

Dies hilft den Opfern gestern aber auch nicht.
LG
Carbella
27.11.12, 18:36:43

Zimmi

Hallo Carbella,

so kenne ich es auch und im Fahrstuhl gibt es auch den Hinweis, dass man im Brandfall den Fahrstuhl nicht nutzen darf. Sollte eigentlich logisch sein, da im Brandfall der Strom ausfallen kann.

Gruss Zimmi
 
 
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